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Review zum Quickshield

Über den Instagram-Kanal der jungen österreichischen Firma “Quickshield” bin ich neulich auf deren gleichnamiges Produkt aufmerksam geworden, und möchte euch dieses hier kurz vorstellen.

Mittelalterlicher Buckler

Was ist der “Quickshield”?

Der Quickshield, oder “Schnelles Schild”, versteht sich als moderne Version des “Bucklers”, auf deutsch, Faustschild. Dieser erinnert in seiner urtümlichen Form an eine halbe Kugel mit einem Griff auf der Rückseite, oder dem namensgebenden Schildbuckel in der Mitte von Rundschilden, wie sie z.B. bei den Wikingern üblich waren. Ursprünglich wurde der Buckler zu einem Kurzschwert oder einem Messer/Dolch geführt, und diente dazu, die Hände bei der Waffenführung zu schützen, gegnerische Angriffe zu parieren und fungierte seinerseits als effektive Schlagwaffe. Je nach Ausführung war der Buckler mit einer Krempe versehen, hatte jedoch meistens einen Durchmesser von deutlich unter einem halben Meter.

Der Quickshield möchte dieses Konzept in die moderne Selbstverteidigung übertragen und bietet die auf dem Markt einzigartige Möglichkeit an, den Schild verdeckt im Alltag mitzuführen.

Hierzu ist der eigentliche Schild in eine Nylon-Tasche eingearbeitet. Es gibt zwei Versionen, die “Casual”, welche eine kleine Umhängetasche darstellt, und die “Tactical”, welche sich mit einer speziellen Gürtelschlaufe an einem Einsatzgürtel/-koppel tragen lässt. Damit sind auch schon die zwei Zielgruppen definiert: Einsatzkräfte und Zivilisten.

 

Oben - Tactical Variante, Unten - Casual Variante

Unboxing

Nach dem sehr freundlichen Kontakt zu Florian von Quickshield bekam ich ein Testexemplar zugeschickt, hierbei handelt es sich um die „Tactical“ -Ausführung. Da ich ja, wie die meisten von euch wissen, umfangreiche Erfahrung im Bereich behördlicher und privater Sicherheitsarbeit habe, kam mir dieses Exemplar natürlich sehr entgegen 😉

Der Ersteindruck zum Quickshield war außerordentlich gut, das Material und die Verarbeitungsqualität konnten hier auf den ersten Blick auf jeden Fall überzeugen. Wie sich die Nähte und das Material langfristig machen, wird sich zeigen.

Der Schild ist sauber in die Tasche eingearbeitet, der Griff sitzt bombenfest und lässt sich jederzeit gut erreichen.

An der “taktischen” Gürtelschlaufe befindet sich neben der zum Griff passenden Klettfläche noch ein magnetischer Schnellverschluss, der am Schild einrastet.

Die zivile Variante ist zusätzlich mit einem Schulterriemen ausgerüstet, mit welchem der Schild wie eine ganz normale Umhängetasche getragen werden kann. Im Ernstfall lässt sich der Riemen jedoch mit einem einzigen Handgriff entfernen, und der Schild lässt sich sofort einsetzen.

Anwendungmöglichkeiten

Die Tasche lässt sich über Reißverschlüsse im Volumen erweitern, und bietet genügend Stauraum für allerlei nützliches Zubehör, ein Notizblock wird bei der “Tactical”-Version gleich mitgeliefert. Im taktischen Bereich würden z.B. noch Taschenlampe, Pfefferspray, und (Einsatz-) Handschuhe darin Platz finden, und man könnte sich auch überlegen, die Tasche zu einem Erste Hilfe Set/IFAK aufzurüsten.

Im zivilen Bereich kann hier alles, was sonst auch in einer Umhängetasche Platz finden würde, untergebracht werden, als auch weitere Gadgets zur Selbstverteidigung, die im Alltag sonst zu stark auftragen, wie z.B. eine starke Taschenlampe, ein großer Kubotan-Schlüsselanhänger, ein Tactical Pen, ein Pfefferspray oder ähnliches.

Die Möglichkeiten sind hier sehr vielfältig, ohne dass das unauffällige Erscheinungsbild der Tasche darunter leidet.

Die Tactical Version verfügt über eine Klettfläche, die mit Patches individualisiert werden kann. Die zivile Tasche hat das Firmenlogo in einem dezenten Design fest aufgebracht.

Test im Training

Natürlich wurde der Quickshield in meinem nächsten Krav Maga-Training gleich auf Herz und Nieren getestet. Zunächst wurden die Schilde “klassisch” an der unterstützenden Hand (links) geführt und mit einem Schlagstock kombiniert. Dies ist eine eher im behördlichen Bereich angesiedelte Kombination, das Konzept lässt sich aber auch zivil z.B. auch mit einer Taschenlampe oder Kubotan ausführen.

Der Quickshield wurde hier auch als Schlagwaffe an Sandsack und Dummy getestet. Im Vergleich zum “traditionellen” Buckler fiel hierbei der flache und breite Griff auf, welcher sich natürlich anders greift als der runde, an einen Stiel erinnernden Griff. Hierdurch fiel es mir persönlich nicht ganz leicht, den Quickshield mit dem Handgelenk für jeden Schlag oder Block optimal zu positionieren. Besonders der Wechsel zwischen diesen beiden Bewegungen, welche im Fall einer Auseinandersetzung blitzschnell vonstattengehen, ging mit dem runden Griff leichter von der Hand. Dieses kleinere “Manko” lässt sich mit dem Tragesystem am Gürtel konstruktiv nicht vermeiden durch die richtige Grifftechnik, bei der der Schild nicht auf dem Handrücken “aufliegt”, sondern frontal die Knöchel und Fingerglieder schützt, kompensieren.

Durchaus positiv fiel auf, dass der Quickshield trotz seines leichten Gewichts auch härtere Schläge aufnehmen konnte, hierbei war die Neopren-Polsterung an der Innenseite des Schildes sehr hilfreich, welche verhindert, dass man sich die Knöchel am eigenen Schild aufschlägt.

Als zweites wurde der Quickshield in der “starken”(rechten) Hand als alleinige “Waffe” getestet. Dieses Einsatzkonzept ist eher dem zivilen Bereich zuzuordnen. Durch die bessere Koordination mit der starken Hand spielte die zuvor geschilderte Griff-”Problematik” eine wesentlich kleinere Rolle. Trotzdem sollte man mit dem Schild, wie mit jeder “Waffe” üben, um eine Fehlbelastung des Handgelenks zu vermeiden.

Zu guter Letzt wurden im Partnertraining einige “klassische” Angriffsszenarien mit scharfen oder stumpfen Gegenständen simuliert, wobei der Schild zum aktiven Blocken genutzt wurde. Hier spielte der Quickshield erwartungsgemäß seine ganzen Stärken aus und funktionierte einwandfrei, insbesondere, wenn das Überraschungsmoment auf der Seite des Verteidigers, sprich der Schild als solcher nicht erkennbar war. Natürlich muss auch der aktive Block mit dem Schild geübt werden, da die relativ kleine Fläche des Schildes eine gute Präzision voraussetzt.

Fazit

Der Quickshield ist für mich ein absolut sinnvolles Produkt für den behördlichen Bereich, wie etwa bei Polizei oder Ordnungsämtern, oder anderweitigen (privaten) Sicherheitsunternehmen. Hier könnte der Quickshield die obligatorische Bauchtasche ersetzen und wäre hierbei, dank der defensiven Ausrichtung, im Gegensatz zu anderen “Waffen” rechtlich unproblematisch. Zudem spielt der Quickshield seine Vorteile besonders in Kombination mit anderen Einsatzmitteln aus.

Im zivilen Bereich lassen sich viele der behördlichen Konzepte auf Alltagsgegenstände oder SV-Gadgets adaptieren oder eigene entwickeln, wie das Einsetzen des Schildes als alleinige “Waffe”. Hierzu ist jedoch ein regelmäßiges und gut konzipiertes Training erforderlich, bis zumindest solide Grundkenntnisse im Umgang mit dem Schild vorhanden sind. Der Quickshield ist jedenfalls einzigartig – Schilde findet man sonst nur als Requisite für Mittelalter-Fans, tatsächlich einsetzbare Schilde sind entweder Kämpfern aus entsprechenden Systemen oder behördlichen Anwendern vorbehalten – unauffällig im Alltag mitführen kann man keines davon.

Ich werde den Quickshield an jeden, der sich dafür interessiert, gerne weiter empfehlen und ihn bei mir im Programm mit aufnehmen.

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